Schloss und Park Meyenburg
Zur Geschichte des Schlosses Meyenburg
Die Stadt Meyenburg in der Prignitz liegt am Oberlauf der Stepenitz, ursprünglich im Schutze einer Burg, die hier um 1200 (vielleicht auch noch früher) vermutlich von den Havelberger Bischhöfen gebaut wurde. Die Burg dürfte nordöstlich vom heutigen Schloss, auf dem Trockenberg gestanden haben. Jahrzehnte später verlor das Bistum Havelberg diese Gebiete an die mächtigen Edlen Gans. Wahrscheinlich verloren die Edlen Gans Meyenburg im Zuge der brandenburgisch-dänischen Kämpfe des Jahres 1214 an die Brandenburger Markgrafen. Diese blieben dann rund 100 Jahre Stadt- und Burgherren. Schließlich gelangte Meyenburg in der Mitte des 14. Jahrhunderts (vor 1364) als markgräfliches Lehen an die aus Bayern stammenden Herren von Rohr. Das Geschlecht der von Rohr tauchte erstmals 1304 in Brandenburg auf, ihre ursprüngliche Heimat waren Bayern und Österreich. Alard von Rohr (1339-1364 erwähnt) war der Sohn des Johann von Rohr. 1357/58 führte er die brandenburgischen Truppen gegen den Fürsten von Werle, der 1332 Meyenburg und Freyenstein besetzt hatte. Alard eroberte beide Burgen für den Markgrafen zurück. Er allein bekam "hus und stad" Meyenburg. Wahrscheinlich am Anfang des 14. Jahrhunderts wurde die Burg außerhalb der Stadt Meyenburg aufgegeben. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Teile des heutigen Schlosses. Der mittelalterliche, größtenteils in Backstein ausgeführte Schlossbau war erst von der Familie von Rohr erbaut worden. Etwa 1413 verkaufte Hans der Ältere von Rohr, "das halb Sloss Meyenborch mit anderm" an seinen Vetter Bernd vom Neuhauser, Stamm der von Rohr.
In der Folgezeit entsteht ein zweites Burg- bzw. Schlossgebäude und seit dem 15. Jahrhundert unterscheidet man den "schwarzen" und den "weißen" Stamm. Innerhalb des "schwarzen" Stammes entstanden durch Erbteilung Meyenburg I und Meyenburg II; Meyenburg III bezeichnet den "weißen" Stamm; I und II werden um 1760 vereinigt. 1818 erwirbt Otto Christoph von Rohr Meyenburg III. 1865/66 lässt Otto August Alexander von Rohr (1810 - 1892) durch den Baumeister Friedrich Adler die beiden bis dahin getrennt stehenden Gebäude zu einer eindrucksvollen Schlossanlage vereinigen, daran erinnert die Inschrift "Bonis junctis domus junctae sunt. MDCCCLVI" (Nach der Vereinigung der Güter wurden die Häuser vereinigt. 1866).
Hofgärtner Fink übernimmt die Umgestaltung des Schlossparkes zu einem Landschaftspark englischen Stils. Nach 1900 erfolgen Um- und Anbauten am Schloss unter Theodor von Rohr (1849-1914). 1914 fällt Wichard von Rohr, einziger Sohn des Theodor, am 6. August 1914 bei Lüttich. Theodors Frau Emilie Sophie Josepha und seine Tochter Magdalena, seit 1906 mit Manfred Graf von Harrach verheiratet, waren die letzten Eigentümer von Schloss und Gut Meyenburg. Nach 1918 erhielten die Schlossräume eine elektrische Lichtanlage sowie eine Wasserleitung. Bei der Auflösung des Gutsbezirkes Meyenburg 1928 wurde das Schloss mit dem Park verwaltungsrechtlich der Stadt Meyenburg zugeordnet. 1934-1936 wurde es zunächst als SA-Sportschule, danach dann bis Kriegsende durch den männlich und später durch den weiblichen Reichsarbeitsdienst genutzt. 1945 wurden im Schloss Flüchtlinge und Vertriebene aus dem deutschen Osten untergebracht. Seit den 50er Jahren nutzten Kinderkrippe, Kindergarten, Hort und Schule (Internat) das Schloss, im Dachboden wurden drei Wohnungen für Lehrer ausgebaut, im Erdgeschoss und im östlichen Seitenflügel entstanden die Schulküche und ein Essenraum.
Sanierung des Schlosses
Nach der Wende (seit 1992) war es der Stadt und Amtsverwaltung möglich, aufgrund der Planungen des Berliner Architekten Werner Dünkel mit der Restaurierung der äußeren Hülle des großen Schlosskomplex zu beginnen. Sie fand 1998 mit der Wiederherstellung der Terasse auf der Nordseite des Schlosses ihren Abschluss. Seit 2000 erfolgt der Innenausbau des Schlosses. Im Jahre 2002 konnte die Stadtbibliothek ihre neuen Räume im Schloss beziehen und die "Rohrsche Stube" wurde eingerichtet. 2003 eröffnete der Freundeskreis Schloss Meyenburg e.V. die "Meyenburger Heimatstube" in Vorbereitung des zukünftigen Heimatmuseums. Am 02. August 2003 wurde in Vorbereitung des geplanten Modemuseums eine "Textile Sonderausstellung" eröffnet.
Neueröffnung des Schlosses
Nach 14-jähriger Bauzeit ist das Schloss Meyenburg komplett saniert und wurde am 04.06.2006 (Pfingstsonntag) seiner Bestimmung als ein kulturelles Zentrum der Region mit Mode- und Heimatmuseum übergeben.
Anläßlich der feierlichen Eröffnungsveranstaltung hielten der Bürgermeister F. Krassowski, die Ministerin Prof. Dr. J. Wanka (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur), der Minister F. Szymanski (Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung), der Landrat H. Lange und die Amtsdirektorin K. Lange jeweils ein Grußwort.
Anschließend luden J. Edle von Krepl ins Modemuseum und Dr. Ch. Kaim ins Heimatmuseum ein. Mehr als 1.000 Besucher folgten an Pfingsten dieser Einladung.
Im Juni 2005 fand im Festsaal des Schlosses die erste standesamtliche Trauung statt.
Unter Denkmalschutz
Das Schloss Meyenburg ist in der Denkmalliste des Landes Brandenburg (Stand 31.12.2007) aufgelistet.
(033968) 82527 Amt Meyenburg
(033968) 80403 Bibliothek im Schloss Meyenburg
(033968) 502974 Heimatmuseum Schloss Meyenburg
(033968) 508961 Modemuseum Schloss Meyenburg
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Homepage: www.amtmeyenburg.de
Homepage: www.bibo-meyenburg.de
Homepage: www.schloss-meyenburg.de
Homepage: www.modemuseum-schloss-meyenburg.de